Gegen die „Querdenken-Bewegung“ und den Missbrauch christlicher Symbole

Stellungnahme der Evangelischen Landesjugendvertretung vom 10. März 2021

Bild von Gerd Altmann auf pixabay

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Die Evangelische Jugend der Pfalz beobachtet mit zunehmender Sorge, wie im Zuge der Corona-Krise Falschmeldungen, demokratiefeindliche Strömungen und Verschwörungsglauben zunehmen. Sichtbar wird diese Entwicklung in der wachsenden Beteiligung an der sog. „Querdenken-Bewegung“. Seit der Gründung der Bewegung wird sie zunehmend zum Sammelbecken von Verschwörungsideolog*innen, rechten Esoteriker*innen und demokratiefeindlichen Gruppierungen. Unübersehbar wird, dass gerade die Vernetzung von Verschwörungstheoretiker*innen und rechten Gruppen zu einer Polarisierung der Gesellschaft beiträgt, die auf eine Aushöhlung des demokratischen Grundgefüges und des inneren Zusammenhaltes der Gesellschaft zielen. 

Die „Querdenken-Bewegung“ steht damit im Widerspruch zu den Friedensthesen der Evangelischen Jugend Pfalz, die klar Stellung bezieht gegen jede Form von Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus (These 6). Die „Querdenken-Bewegung“ wird nach Auffassung der Evangelischen Landesjugendvertretung immer mehr von Menschen mit antisemitischen, rechtsradikalen, verschwörungsmythischen, menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Überzeugungen als Plattform genutzt, um ihr Gedankengut gezielt weiter in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.  

Die Verwendung von christlichen Symbolen als Ausdruck des Protestes bei Veranstaltungen der „Querdenken-Bewegung“ ist ein Missbrauch. Das Kreuz ist das Erkennungszeichen des Christentums. Es steht nach unserer Auffassung für einen Gott des Lebens sowie für die Menschenfreundlichkeit  Gottes und die kulturelle Vielfalt. 

Daher distanziert sich die Evangelische Landesjugendvertretung von der „Querdenken-Bewegung“. 

„In einer Gesellschaft, in der Egoismus und Ellenbogenmentalität zunehmen, gewinnt der respektvolle  und konstruktive Dialog immer stärker an Bedeutung. In der Evangelischen Jugend respektieren wir Menschen mit ihrer Meinung, aber nicht jede Meinung darf unkritisch akzeptiert werden.“ (Memorandum der Evangelischen Jugend der Pfalz anlässlich des Unionsjubiläums 2018) Dies gilt auch für die „Querdenken-Bewegung“. Wir sind uns über die unterschiedlichsten Motivationen bewusst, aus denen sich Menschen der Bewegung anschließen, merken aber an, dass jede*r Mitdemonstrant*in wissen muss, wen oder was er*sie mit einer Teilnahme unterstützt. Daher verurteilen wir Teilnehmer*innen an „Querdenken-Bewegungen“ nicht pauschal, sondern weisen auf die roten Linien hin, die im Rahmen dieser Bewegung zunehmend überschritten werden. 

Wir sagen aber auch klar: Eine Unterstützung und das Mitwirken bei der Querdenken-Bewegung sind nicht vereinbar mit einem Engagement bei der Ev. Jugend der Pfalz.

 

Der komplette Text der Stellungnahme findet sich unten zum Download.

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