Evangelische Jugend zeigt politisches Profil

Neujahrsempfang der Ev. Jugend Pfalz 2014

Etwa 100 Gäste kamen am vergangenen Samstag, den 18. Januar 2014 in die illuminierte Aula des Martin-Butzer-Hauses in Bad Dürkheim, um mit Ehrenamtlichen, Hauptberuflichen und Gästen aus Landeskirche und Politik das neue Jahr zu begrüßen. Im Zentrum des Abends stand, nach der Begrüßung durch Oberkirchenrat Gottfried Müller, die Podiumsdiskussion zu der Frage "Wie politisch soll Evangelische Jugend sein?" Es diskutierten Eberhard Cherdron (Kirchenpräsident i.R.) , Svenja Lambert (Vorstand Ev. Landesjugendvertretung), Pascal Wilking (Vorsitzender Ev. Landesjugendvertretung) und Heinz Fuchs (Brot für die Welt). Anhand des Inputs durch die Moderatorin Anna Gabler (Vorsitzende Ev. Landesjugendvertretung) wurde an die politischen Aktivitäten und Haltungen Ev. Jugend durch die letzten Jahrzehnte erinnert. So unterschiedlich auch die Themen und Schwerpunkte der Arbeit waren, ließ sich der rote Faden bis heute erkennen. So sagte Heinz Fuchs, dass Evangelische Jugend kein "Themenhobbing" mache, sondern sich immer aufs Neue damit auseinandersetze, wie man gelingendes Leben gestalten könne. Eberhard Cherdron betonte die Notwendigkeit, dass in der Zivilgesellschaft andere Kräfte als die Politik der Parteien nötig seien und die Ev. Jugend diese Rolle auch wahrnehme. Svenja Lambert und Pascal Wilking nannten mit den Inhalten des Mitarbeiterinnen-/Mitarbeiterforums der letzten Jahre wichtige politische Themen ( wie etwa Klimagerechtigkeit, Friedenspolitik), mit denen sich auch die gegenwärtig engagierten Jugendlichen gerne und intensiv auseinandersetzten.
Dass die Frage nach der Sichtbarkeit Ev. Jugendarbeit und damit auch nach ihrem politischen Profil eine Aufgabe bleibt, zeigte der Redebeitrag des MdB Johannes Steiniger (CDU), der meinte, viele wüssten überhaupt nicht, was Ev. Jugend in ihrem jeweiligen Wohnort anböte und wo sie aktiv sei. Ob sich Jugend nun genug einmische und dies auch wahrgenommen wird, hängt, wie Lambert und Wilking betonten, letztendlich auch vom Verhältnis zur Erwachsenenkirche und in kommunalen Bezügen zu anderen etablierten politischen Strukturen ab. Da sei, so beide einhellig, etwas mehr Offenheit, Mut und Interesse seitens der Erwachsenen nötig.
Schließlich "lerne man in der Ev. Jugend ganz andere Dinge auf eine ganz andere Art als sonst irgendwo".
Nahtlos passte da ein Zitat von Erich Fried, mit dem Heinz Fuchs seinen letzten Beitrag abrundete: "Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt."
Im anschließenden Ausblick auf die Perspektiven der Ev. Jugend der Pfalz nannte Landesjugendpfarrer Florian Geith allen voran die in diesem Jahr anstehenden Presbyteriumswahlen sowie die friedenspolitische Verantwortung der Evangelischen Jugend auf dem Hintergrund des Gedenkens an den Beginn des Ersten Weltkrieges von 100 Jahren. Für beides werde weiter im Rahmen der Kampagne Ev. Jugend vor Ort sowie in den Gremien und Außenvertretungen der Ev. Jugend viel  gearbeitet.
Auch dank der kulinarischen Versorgung durchs Team des Martin-Butzer-Hauses konnten die Anwesenden noch lange in entspannter Athmosphäre sitzen, Vergangenes erinnern und neue Ideen spinnen. So läßt sich das neue Jahr getrost erwarten!

Impressionen